Weltfrauentag 2023

Weltfrauentag 2023

Im Fokus: Unsere Frauen aus der Gastronomie

Auch im Gastgewerbe sind Frauen, in Führungspositionen sowie allgemein, auf dem Vormarsch. Deshalb wollten wir, anlässlich des Weltfrauentags am 08. März von ihnen wissen, was die Gastro-Branche für sie bedeutet, sie täglich antreibt und welche Erfahrungen sie auf ihrem Weg gesammelt haben. 

Dabei herausgekommen sind fünf inspirierende Interviews, von fünf starken Gastro-Frauen!

Eva-Maria Seidl

Ehrenamtliche Vorständin beim Frauennetzwerk Foodservice e. V.
  • Erzähle uns kurz etwas über dich und dein Business

    Eva-Maria: "Mein Name ist Eva-Maria Seidl, bay. Wirtshauskind, studierte Kulturwirtin, seit über 12 Jahren leidenschaftlich in der Gastro-und Hospitality Branche für diverse Brands und Konzepte unterwegs, passionierte Netzwerkerin und Menschenfreundin, sowie ehrenamtlich Vorständin beim Frauennetzwerk Foodservice. Wir sind die größte, weiblichen Initiative für Frauen aus Food, Gastro und Hospitaltiy im deutschsprachigen Raum mit dem Ziel Frauen auf ihrem persönlichen und beruflichen Weg zu vernetzten und zu unterstützen.
    Derzeit agiere ich als Beraterin- und Impulsgeberin und helfe insbesondere Food Start-Ups auf ihrem Weg in die Gastro- /Foodservice Branche."
  • Was hat dich zur Gastronomie gebracht und was liebst du daran?

    Eva-Maria: "Ich bin in der Gastronomie aufgewachsen, da kann ja fast nicht anderes… ich mag die Bodenständigkeit, die Leidenschaft und die Innovationskraft dieser Branche. Wir (er)schaffen schöne Momente, emotionale Begegnungen und sind so wertvoll für das Miteinander in dieser Gesellschaft - das macht unglaublich viel Freude."
  • Führen / Arbeiten Frauen anders in der Gastronomie? Was bringen Frauen in die Branche rein (andere Stärken)? Warum tun Frauen der Gastro Branche gut?

    Eva-Maria: "Unabhängig davon, dass ich glaube dass die Food Branche sowieso die schönste aller Branchen überhaupt ist, glaube ich dass es Frauen in unserer Branche vielleicht sogar etwas leichter haben: weil sie tendenziell Mensch zugewandt, emotional greifbar, emphatisch und leidenschaftlich sind - Eigenschaften, die auf Kooperation, Netzwerken und das „WIR“ abziehlen, und insb. in diesen turbulenten Zeiten noch viel wichtiger sind."
  • Wurdest du in der Vergangenheit mit Hindernissen konfrontiert, aufgrund dessen dass du eine Frau bist?  Wie ging es dir damit? Wie gehst du mit den Vorurteilen um?

    Eva-Maria: "Na ja, nicht direkt. aber ich hatte einmal ein sehr skurriles Vorstellungsgespräch: Auf meine Frage ob und was das Unternehmen tut, um mehr Frauen in Führung zu bekommen, war die Antwort der HR Chefin (sonst nur Männer im Sr. Management anwesend): sowas bräuchte es nicht bei Ihnen, sie selbst hätte es ja auch geschafft. Auf meine kritische Antwort, dass das Unternehmen außer sie trotzdem nur Männer in Führungspositionen hätte, war die Antwort des Geschäftsführers: man hätte gar nichts gegen Frauen, ich wäre ja schliesslich auch hier zum Bewerbungsgespräch obwohl ich ja im gebärfähigen Alter sei.
    Die Leichtfertigkeit und das immer noch wenige Bewußstein von vielen derzeit in Führung sich befindlichen Männern hat mich wirklich geschockt - unabhängig davon dass ich es verpasst haben in dem Moment aufzustehen und den Raum zu verlassen. Wir können es uns in keinem Unternehmen heutzutage noch leisten, so „altabacken“ und mit diesem wichtigen Thema umzugehen -  mehr Bewusstsein für die Bedürfnisse von Frauen, neue Modelle und Wege zu gehen - das würde ich mir wünschen."
  • Was möchtest du anderen Gastronominnen und / oder Neugründerinnen mit auf den Weg geben?

    Eva-Maria: "Vernetzt Euch, helft Euch gegenseitig, fördert einander und öffnet Türen - ihr werdet sehen, das kommt immer zu einem zurück!"

Franziska Weidner

Food Trucks United
  • Erzähle uns kurz etwas über dich und dein Business

    Franziska: "Hi, ich bin Franziska und bin die Gründerin von Food Trucks United. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Foodtruck Community deutschlandweit zusammenzubringen und als Agentur für Events, Hochzeiten und weitere tolle Veranstaltungen zu vermitteln. Auch das Marekting für die jeweiligen Foodtrucks übernehmen wir dabei komplett. Zusätzlich habe ich meine eigenen Foodtrucks mit traditionellem schäwbischen Essen bin ich als Beraterin in der mobilen Gastronomie unterwegs."
  • Was hat dich zur Gastronomie gebracht und was liebst du daran?

    Franziska: "Zur Gastronomie haben mich vor allem meine Eltern gebracht, die selbst in der Branche arbeiten. Aber auch meine Leidenschaft mit Menschen zu arbeiten führte mich zu meinem damaligen Gastro-Praktikum, durch das meine Entscheidung, in der Gastronomie arbeiten zu wollen, fest stand."
  • Führen / Arbeiten Frauen anders in der Gastronomie? Was bringen Frauen in die Branche rein (andere Stärken)? Warum tun Frauen der Gastro Branche gut?

    Franziska: "Frauen sehen das Detail in vielen Dingen. Sie arbeiten und führen mit Herz und Emotionen. Vielleicht lassen sie auch dadurch das gegenseitige Unterstützen eher zu. Ich würde nicht sagen, dass Frauen besser denken, aber in manchen Bereichen vielleicht doch etwas zielgerichteter. Wir sind das Herz und die Leidenschaft dieser Branche."
  • Was ist das Tollste an deinem Gastro-Alltag & was motiviert dich?

    Franziska: "Das täglich Neue und Verrückte, das jeden Tag passiert. Dass ich jeden Tag alles erreichen kann und das Miteinander in der Branche immer besser wird."
  • Wie gehst du mit Vorurteilen um?

    Franziska: "Vorurteile nutze ich, um gezielt zu zeigen, dass sie für die Katz sind :) Ob ich Hilfe beim Einparken meines Trucks brauche? Nein danke! Das mache ich bewusst selbst und genieße die erstaunten Blicke."
  • Was wünschst du dir für die Zukunft?

    Franziska: "Dass es keine Trennung mehr zwischen Männern und Frauen gibt, ein noch stärkeres Miteinander und vor allem ein Noch-Mehr-Zusammen."
  • Was möchtest du anderen Gastronominnen und / oder Neugründerinnen mit auf den Weg geben?

    Franziska: "Traut euch und steht zu eurem Konzept! Verliere niemals den Mut und vergesst dabei eure Emotionen nicht."

Sybille Steininger

Digitalisierungsgestalterin, Beratung & Vertrieb Gewinnblick GmbH
  • Erzähl uns etwas über dich und deine Tätigkeit bei der Gewinnblick.

    Sybille: "Ich bin seit 2009 im Vertrieb bei der Gewinnblick GmbH. Gestartet noch bei Kassensysteme Ebner. Das Unternehmen hat sich in all den Jahren sehr stark weiterentwickelt und es macht mir große Freude ein Teil davon zu sein."
  • Wie kamst du zur Gastrobranche? Hattest du zuvor schon Berührungspunkte?

    Sybille: "Ich bin eigentlich Betriebswirtschaftlerin und Bankkauffrau, habe aber in einer Deutschen Großbank im Firmenkundengeschäft bereits einige Jahre Groß-Gastronomen betreut."
  • Was liebst du an der Branche / deinem Job?

    Sybille: "Die unterschiedlichen Charaktere von Menschen und Konzepte. Die Beratung in den Betrieben vor Ort, um die Abläufe zu optimieren und um Theorie und Praxis der Digitalisierung zu verbinden."
  •  Führen / Arbeiten Frauen anders bzw. welche Stärken bringen sie in die Branche?

    Sybille: "Ich glaube, ich bin die einzige Frau im Bereich Vertrieb für Kassensysteme :) Aus dem Frauen Foodservice Forum und Netzwerken weiß ich, dass wir Frauen offen und mit Ehrgeiz an Neues herangehen. Aber ich bin kein so großer Freund, die Sichtweise immer auf Frauen und Männer zu reduzieren, überall „menschelt“ es und es gibt solche und solche Typen.
    Mir persönlich ist es wichtig immer am Ball zu bleiben und offen auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen."
  • Was würdest du Frauen in der Gastro-Branche / Gründerinnen gerne mit auf den Weg geben?

    Sybille: "Behaltet die Idee und die Ziele im Fokus, aber bitte auch den Finanzplan und den Blick auf den Gewinn!"
  • Wer / Was inspiriert dich?

    Sybille: "Mich inspiriert, kreativ mitzuwirken und Tag für Tag zu überlegen, was wir heute besser machen. Mich treibt an, meine Komfortzone zu verlassen und mich immer wieder auf neue Gastronomie-Konzepte einzustellen. Genauso auch auf die Weiterentwicklung der Systeme und die Vervollständigung der Digitalisierung."

Isabella Hren

Geschäftsführerin Bayern Tourist (BTG)
  • Erzähle uns kurz etwas über dich und dein Business.

    Isabella: "Ich habe das Gastgewerbe von der Pike auf gelernt und war viele Jahre operativ tätig. Jetzt bin ich Geschäftsführerin der BTG, die eine 100% Tochter des DEHOGA Bayern ist, und verändere mit Dienstleistungen wie Aus- und Weiterbildung, Beratung oder Zertifizierung für die Branche das „Große Ganze“ bzw. leiste meinen Beitrag zum Vorankommen."
  • Was hat dich zur Gastronomie gebracht und was liebst du daran?

    Isabella: "Die Branche hat mich schon als Kind/Jugendliche begeistern. Es war von Anfang an mein Traumberuf - bis heute 30 Jahre hat später hat sie nichts von ihrer Faszination verloren. Ich stammte in AT aus einer Stahlgegend – der Einstieg in diese vielseitige Branche war wie ein Eintritt in eine neue Welt, in der sich interessante Türen und Karrierechancen eröffnet haben."
  • Wann hast du den Einstieg in die Gastro-Branche das letzte Mal bereut?

    Isabella: "Das habe ich noch nie bereut. In meinem Leben hat mein Beruf einen sehr hohen Stellenwert – es ist aus meiner Sicht wichtig und richtig für sich selbst immer wieder zu hinterfragen, ob man noch für sich am richtigen Weg ist. Das habe ich getan und am Ende aller Überlegungen stand immer ein klares JA zur Branche."
  • Was meinst du: Warum ist Gastro in Führungspositionen eher männerlastig? Wie siehst du die zukünftige Entwicklung der Branche und Frauen in der Branche?

    Isabella: "Möchte ich mich in dieser Frage gar nicht auf die Frauen fixieren. Ich kenne wenige Branchen, in denen Frauen so große Chancen auf Führungspositionen haben. Ich denke, wenn wir Frauen uns das zutrauen, dann tun es auch alle anderen. Das Gastgewerbe ist eine sehr vielfältige und bunte Branche, mit unterschiedlichsten Charakteren und wo jeder Stärken mitbringt.
    In der Führung sind deshalb mehr denn je Flexibilität gefragt und die Notwendigkeit Empathie mitzubringen, um auf die Diversität einzugehen. Und das können viele weibliche Führungskräfte meiner Erfahrung nach besonders gut."
  • Wer inspiriert dich?

    Isabella: "Kolleg*innen der Branche, die Gastgeber*innen aus Leidenschaft und mutige dynamische Unternehmer*innen, die über den Tellerrand blicken und sich sowie ihre Betriebe immer wieder neu erfinden."
  • Was wünscht du dir für die Zukunft?

    Isabella: "Branchenstolz und sehen, was IST und nicht was fehlt, denn wir haben so viel zu bieten. In unserer Branche zu arbeiten ist ein Lebensgefühl – wer kann das schon von sich behaupten."
  • Was möchtest du anderen Gastronominnen und / oder Neugründerinnen mit auf den Weg geben?

    Isabella:
    "1. Seid leidenschaftlich! Wenn man das machen darf, was man liebt, findet man immer Motivation und einen Weg. Haltet durch, wenn es mal Tiefschläge gibt, bleit neugierig und offen, immer die Perspektive zu wechseln.
    2. Haltet den eigenen Anspruch hoch, denn außergewöhnliche Leistungen sind immer ein wenig ungemütlich.
    Das Gute ist der größte Feind des Besten für den langfristigen Erfolg."

Bianca Rausa

Teamleitung Office Management, Gewinnblick GmbH
  • Erzähl uns etwas über dich und deine Tätigkeit bei der Gewinnblick.

    Bianca: "Ich bin seit 2009 bei der Firma Gewinnblick (damals noch als eigenständige CKS GmbH) als Leitung des Büros tätig. Angefangen habe ich aufgrund meiner Grundschulkinder in Teilzeit, nun arbeite ich fast Vollzeit und zu meinen Aufgaben gehört alles, was im Büro anfällt. Von der Telefonzentrale, Kundenbetreuung, Warenbestellungen, Waren und Lagerverwaltung, Reklamationsbearbeitung bis hin zu Buchhaltung, Mahnwesen und sonstige administrative Tätigkeiten. Ich bin Ansprechpartnerin für alles und jeden und habe auf fast alles eine Antwort."
  • Wie kamst du zur Gastrobranche? Hattest du zuvor schon Berührungspunkte? Was liebst du daran?

    Bianca: "Ich habe in meinen frühen 20ern nebenher gekellnert in diversen Läden. Ich bin sehr kontaktfreudig,  komme schnell mit den unterschiedlichsten Menschen ins Gespräch und habe auch gutes Geld nebenher verdient. Meine Offenheit machte sich übrigens auch immer an meinen Trinkgeldern bemerkbar :)"
  • Wurdest du in der Vergangenheit mit Hindernissen konfrontiert, aufgrund dessen, dass du eine Frau bist? Bezogen auf Gastro-Branche, aber auch gerne allgemein. Oder gibt es deiner Meinung nach Missverständnisse bzw. positive Erfahrungen, die du in der Branche erlebt hast?

    Bianca: "Beruflich kann ich nicht sagen, dass ich mit Hindernissen konfrontiert wurde, aufgrund meines Geschlechts. Ich war früher auch in der Gastro nebenher tätig und habe gekellnert. Hier habe ich nur des Öfteren festgestellt, dass manche männlichen Gäste meine Höflichkeit als Flirt verstanden haben. Oder dass mir auf einmal Söhne von älteren Herren / Gästen vorgestellt wurden, oder dass man nach Feierabend auf mich gewartet hat vor dem Betrieb. Das war schon sehr nervig und teilweise auch beängstigend. Mein Mann hat mich dann immer überall abgeholt.
    Das einzige Mal als ich mit dem Hindernis konfrontiert wurde, war zu meiner Zeit als ich den Kickbox Sport für mich entdeckt hatte mit ca. 18 Jahren. Da war ich lange die einzige Frau und die Männer wollten nie wirklich Partnertraining mit mir machen. Aber der Grund war nur, weil sie Angst hatten, mich zu verletzen. Die haben auch nie richtig zugehauen oder getreten, was ja auch irgendwie anständig war.
    Ich hatte sowohl schon Tätigkeiten nur mit weiblichen Kolleginnen und jetzt aktuell mit fast nur männlichen Kollegen. Für mich ist das Arbeiten mit männlichen Kollegen angenehmer, als damals nur mit den Frauen. Der Ton kann durchaus mal ruppig sein, aber man sagt sich direkt, was das Problem ist. Bei den Frauen war das alles immer hintenrum ein Gelästere. Und wenn man die Personen dann direkt angesprochen hatte, großes Schweigen und rote Köpfe. Männer sagen, was stört und danach ist gut. Es wird nichts nachgetragen. Und das ist mir viel lieber."
  • Wer inspiriert dich?

    Bianca: "Mich inspiriert nicht die eine Person. Mich inspirieren Menschen, die mit sich und der Welt im Reinen sind. Menschen, die ehrlich und aufrichtig sind. Ich schwimme nicht einfach mit dem Strom - ich mache mir mein eigenes Bild, bilde meine eigene Meinung und stehe auch dazu. Manchmal ecke ich da auch an, ganz klar. Aber das ist dann halt so."
  • Was würdest du Frauen in der Gastro-Branche gerne mit auf den Weg nehmen?

    Bianca: "Es gibt nichts, was Frauen nicht mindestens genauso gut schaffen können, wie Männer. Wenn man ein Ziel vor Augen hat, machen! Wenn man hinfällt, aufstehen, abhaken und weiter geht’s.
    Ich glaube, dass Frauen in einigen Situationen einen klareren Kopf bewahren können als Männer und belastbarer sind. Wir wissen ja alle, dass die meisten Frauen es ohne Problem schaffen, Beruf, Familie und Haushalt unter einen Hut zu bringen. Leider auch, weil ihnen manchmal auch nichts anderes übrig bleibt."

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